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Wir sind Körper

Alles, was wir empfinden hat eine körperliche Entsprechung. Nicht fertig verdaute Empfindungen und Gefühle speichern wir im Körper ab, und tragen sie mit uns herum. Aber wie funktioniert das eigentlich?

Wir wollen „mit beiden Beinen fest am Boden stehen“, vor Begeisterung „geht uns das Herz auf“, wir haben vor Liebe „Schmetterlinge im Bauch“, Belastendes „liegt uns im Magen“, Erlerntes geht uns „in Fleisch und Blut über“, und in Wien kriegt man vor Ärger „suiche Kabeln“.

In all diesen Redewendungen spiegelt sich die Tatsache wieder, dass unser Erleben immer auch körperlich ist. Egal ob es Ärger, Freude, Liebe oder Angst ist, unser Empfinden spielt sich immer auch im Körper ab.

Wenn uns unser Erleben aber zu intensiv wird, versuchen wir es zu unterdrücken, da wir das Gefühl haben, alleine nicht mehr damit klar zu kommen, oder uns niemand vorgelebt hat, wie man bestimmten intensiven Qualitäten auf gesunde Art Raum geben kann.

Einer der ersten und einfachsten Tricks, die wir meist unbewusst anwenden um die Intensität von Empfindungen zu mindern, ist

• den Körper (in bestimmten Bereichen) anzuspannen, und
• weniger (bis fast gar nicht mehr) zu atmen

Etwas überspitzt formuliert: tot stellen, wird schon vorbei gehen.

Dadurch wird die Intensität des Ärgers, der Angst etc. zwar vordergründig erträglicher, wir kreieren aber einschränkende Extraanspannungen und schrauben unser Energielevel hinunter.

In Sitzungen nach der Grinberg Methode® lernst du, diese Anspannungen und damit verbundene wiederkehrende Stimmungen zu bemerken, loszulassen und nach und nach den Qualitäten, die darin gehalten sind, Raum zu geben.

Es geht dabei nicht darum, alles, was gerade in mir abgeht ohne Reue hinauszukotzen, sondern zu lernen meinen Empfindungen im Körper Raum zu geben. Das heißt z.B. Berührtheit als Weichheit in meinem Brustkorb zu erlauben, Ärger als Welle von Kraft, die durch meinen Körper geht, oder Angst als Gefühl von belebendem Flirren im Körper.

Wenn ich diese und andere Qualitäten körperlich erlauben und mich mit ihnen anfreunden kann, sind sie nichts anderes mehr als Lebensenergie. Sie werden zu Instinkten, die mich – jenseits von gedanklichen Analysen – klar, entspannt und kraftvoll wahrnehmen lassen, wie ich zu der momentanen Situation stehe und wie ich damit umgehen will.